Programm MEDIENBILDUNG in Wolfsburger KITAS
Niedersachsen/Wolfsburg: Modellprojekt zur Implementierung von Medienbildung in frühkindlichen Bildungsorten
Steckbrief/Facts
- Zielgruppe: Fachkräfte, Kitakinder im Elementarbereich, Eltern
- Thema: frühkindliche Bildung I Verankerung von Medienbildung in Kitas I Modellkitas
- Schulung von Fachkräften und Multiplikator*innen, Entwicklung einer Rahmenkonzeption
- Laufzeit: 2022 – 2024 | Anschlussprojekt 2024 – 2025
- Region: Niedersachsen
- Ort: Wolfsburg
Hintergrund
Die Stadt Wolfsburg ist auf dem Weg zur Smart City …
Die Stadt Wolfsburg hat sich 2019 erfolgreich für das Förderprogramm „Modellprojekte Smart Cities: Stadtentwicklung und Digitalisierung“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen beworben. Durch das Förderprogramm erhält Wolfsburg zusätzliche finanzielle Mittel für die Weiterentwicklung zur Smart City Wolfsburg, um die Digitalisierung strategisch im Sinne einer integrierten nachhaltigen Stadtentwicklung zu gestalten.
In diesem Kontext wird auch die frühkindliche Bildung mitgedacht, denn die zunehmende Digitalisierung macht auch vor den Kinderzimmern und Kitatüren nicht halt. Erzieher*innen stehen vor der Herausforderung, Stellung zu beziehen und sich damit zu befassen, wie der Medienumgang von Kindern gestaltet und begleitet werden sollte und welche Rolle Medien im Bildungsprozess haben sollten und müssen, denn sie sind tagtäglich mit den kindlichen Medienerfahrungen konfrontiert.
Doch pädagogische Fachkräfte sind mehrheitlich in ihrer Ausbildung nicht auf diese Herausforderung vorbereitet worden. Und auch Eltern benötigen Beratung und Hilfestellung rund um Fragen der familiären Medienerziehung.
Projektbeschreibung
Um diesen Herausforderungen adäquat zu begegnen, hat die Stadt Wolfsburg Medienbildung als eines der der Zukunftsthemen für die frühkindlichen Bildungsorte Wolfsburgs benannt. Medienbildung soll nachhaltig und mit Konzept in der Wolfsburger frühkindlichen Bildungslandschaft thematisiert, verankert und zu einem anerkannten Lernbereich und Erfahrungsfeld gemacht werden. Mit der Erarbeitung einer Rahmenkonzeption will Wolfsburg den Trägern von Kindertageseinrichtungen und den frühkindlichen Bildungsorten eine solide Grundlage für das pädagogische Handeln liefern und schafft so einen klaren Orientierungsrahmen, an dem alle Akteurinnen und Akteure im Bereich der frühkindlichen Bildung ihr pädagogisches Handeln ausrichten können. Für diesen Prozess hat sich die Stadt Wolfsburg mit dem Blickwechsel e.V. einen erfahrenen Berater gesucht.
Bausteine und Ablauf
Im Prozess der Verankerung von Medienbildung in der frühkindlichen Bildung werden bis Sommer 2024 folgende Bausteine realisiert:
Die Medienpädagoginnen des Blickwechsel e.V. gewährleisten die individuelle Beratung und Begleitung der Stadt Wolfsburg bei der Entwicklung der Rahmenkonzeption und den Überlegungen zur Verankerung von Medienbildung im Elementarbereich. In dieser Pilotphase werden parallel drei Modell-Kitas geschult und individuell beraten und begleitet und es finden medienpädagogische Elternabende statt. Um die Modell-Kitas auch miteinander in den Austausch zu bringen und zu vernetzen, werden „Meko-Teams“ gebildet. Diese Meko-Teams sind eine Delegation aus den Modell-Kitas. Sie setzen sich zusammen aus der Leitung und mindestens 2 bis 3 weiteren Fachkräften der Einrichtung und treffen sich regelmäßig zum Austausch und weiteren Schulung mit den Medienpädagoginnen des Blickwechsel e.V..
Auch die Fachberatungen und die Kitaleitungen sind in den Prozess involviert, um sie für die Bedeutung des Themas zu sensibilisieren und den Boden für die Implementierung zu bereiten. Mit von der Partie ist natürlich auch Wolle Wolfsburg, der als Maskottchen in den Wolfsburger Kindertageseinrichtungen seinen festen Platz hat. Er wird das Projekt begleiten und Kinder, Eltern und Fachkräfte mit Kommentaren und Impulsen zum Thema erfreuen.
Fachtag „Medienbildung – kreativ gedacht und umgesetzt!“ am 15. Mai 2024
Der Fachtag richtete sich an Kitaleitungen und Fachkräfte, Kindertagespflegepersonen, Träger und Vertreter*innen der Stadt Wolfsburg und kann als voller Erfolg bezeichnet werden. Er war mit rund 250 Teilnehmenden völlig ausgebucht, weitere 60 Personen standen auf der Warteliste. Mit der Autostadt in Wolfsburg konnte ein Kooperationspartner gewonnen werden, der nicht nur einen innovativen Veranstaltungsort bietet, sondern auch die Bedeutung der Themen Medien und Digitalisierung für die frühkindliche Bildung erkannt hat und entsprechende Angebote vorhält. Hier geht´s zur Videodokumentation des Fachtags auf unserem Instagramkanal.
Oberbürgermeister Dennis Weilmann, Autostadt-Geschäftsführer Armin Maus und Stadträtin Iris Bothe betonten, wie wichtig es für die Stadt Wolfsburg im Rahmen ihrer Stadtentwicklung ist, Kinder von Anfang an in der kompetenten Nutzung von Medien zu unterstützen. „Wir brauchen Kinder, die medienkompetent sind und kreativ spielerisch herangeführt werden, um verantwortungsvoll selbstbestimmt und kritisch damit umgehen zu können,“ so der Oberbürgermeister.
Selma Brand, Medienpädagogin des Blickwechsel e.V., führte in ihrem inspirierenden Impulsvortrag gekonnt ins Thema ein und stellte ein Kaleidoskop an Anregungen vor, um digitalen Medien bildungsförderlich und kreativ in den KiTa-Alltag zu integrieren. Darüber hinaus wurden durch das Projektteam Räume einer Kindertageseinrichtung in der Autostadt inszeniert, in denen die Teilnehmenden die Chance hatten, Medienbildung von analog bis digital kreativ zu erleben!
Erstmalig wurde beim Fachtag auch das im Zuge des Modellprojekts erarbeitete Rahmenkonzept zur Medienbildung durch Stadträtin Iris Bothe vorgestellt. Und last but not least hatte der Film zum Modellprojekt seine feierliche Erstaufführung.
Die Rahmenkonzeption
Mit der Rahmenkonzeption liefert die Stadt Wolfsburg den pädagogischen und strukturellen Rahmen, um Medienbildung als Querschnittsaufgabe nachhaltig in der Wolfsburger frühkindlichen Bildungslandschaſt zu thematisieren und zu verankern. Die Rahmenkonzeption, unter der Mitarbeit von Susanne Roboom vom Blickwechsel e. V. entstanden ist, dient als Leitfaden und zur Orientierung für die Integration des Themas in die bestehenden und zu entwickelnden Trägerkonzeptionen sowie den pädagogischen Einrichtungskonzepten im Bereich der Medienbildung.
Mediencoaches für Wolfsburg
Um Medienbildung flächendeckend und nachhaltig in den Wolfsburger frühkindlichen Bildungsorten zu verankern, braucht es medienpädagogische Kompetenz vor Ort. Deshalb hat der Blickwechsel ein Konzept für Multiplikator*innen-Schulungen entwickelt: im Februar 2024 startete die Qualifizierung von zehn Mediencoaches.
Grundlage der Ausbildung sind 3 mehrtägige Ausbildungsmodule, die durch Praxisbegleitungen vertieft werden. Für diese Praxisbegleitungen werden 5 Wolfsburger KiTas durch Medienpädagoginnen des Blickwechsel geschult und dabei von den angehenden Mediencoaches begleitet. So kann das in den Coach-Schulungen vermittelte Wissen durch Praxiserprobungen und -erfahrungen fundiert und vertieft werden und die angehenden Mediencoaches lernen alle Vermittlungsformate in der Praxis kennen.
Stories zum Projekt auf unserem Instakanal: Stories • Instagram